Vegetative Dystonien

Das Hirn mit den Hirnnerven (gelb) von unten gesehen

Das Hirn mit den Hirnnerven (gelb) von unten gesehen

Gerade bei Erkrankungen des nicht willentlich steuerbaren Nervensystems, dem vegetativen Nervensystem – auch unwillkürliches Nervensystem genannt – welches nicht leicht auf seine physiologische Funktion überprüfbar ist, wird gerne das Wort der vegetativen Dystonie verwendet.

Eine vegetative Dystonie liegt vor, wenn die Erregungsleitung im vegetativen Nervensystem gestört ist. Bei diesem handelt es sich um das autonome, nicht willentlich steuerbare Nervensystem das solche Körperfunktionen wie Blutdruck, Puls, Atemfrequenz und Verdauung oder die Nierentätigkeit regelt.

Treten seelische Belastungen, Stress und Hektik auf, greift der gesunde Körper zunächst auf seine Leistungsreserven zurück. Wenn diese verbraucht sind, können leichtere oder schwer fassbare Unregelmäßigkeiten im unwillkürlichen Nervensystem auftreten, die funktionelle Beschwerden der Organe auslösen, aber ohne objektivierbaren organischen Befund.

Die Steuerungs- und Regelmechanismen mit denen die automatisch ablaufenden Körperfunktionen aufrecht erhalten werden, sind Nerven die den Körper versorgen und die direkt vom Hirn zu den einzelnen Organen führen.

Hirnnerven
Nervus sympatikus
Nervus parasympatikus

Bei den vegetativen Dystonien kommen verschiedene Wirkmechanismen, die zu gesundheitlichen Störungen des Körpers führen können, zum Tragen. Es gibt zurzeit keine Möglichkeit das vegetative Nervensystem mit Hilfe von Instrumenten auf seine Funktion hin zu testen.

Mit Hilfe der Reflexzonen – welche nicht dem Willen unterliegen und die eine genaue Aussage über die gestörten Verhältnisse der Nerven und der aufsteigenden oder absteigenden Reize von Organ zum Hirn oder umgekehrt ermöglichen – kann das vegetative Nervensystem „unblutig“ und schnell überprüft werden.

Organ-Funktionsstörungen

Die weiteren Störungen werden durch Stoffwechselstörungen im Parenchym des Organgewebes verursacht. Hiebei kommt es zu Gewebs- und Zellaufquellungen durch Störungen in der Mikrozirkulation des Stoffwechsels. Dabei werden die spezifischen Aufgaben der Organe nur noch eingeschränkt erledigt. Diese Einschränkungen des Stoffwechsels und der Organfunktion müssen von anderen Organen des Körperverbundes kompensiert werden. Es entstehen Kettenreaktionen, welche eine Diagnose der ursächlichen Störung erschweren oder teilweise unmöglich machen.

Ein Beispiel

Der Brustkorb

Der Brustkorb. Gut zu sehen wie das Zwerchfell bei gestörten Druckverhältnissen das Herz nach oben komprimieren kann.

Der Brustkorb. Gut zu sehen wie das Zwerchfell bei gestörten Druckverhältnissen das Herz nach oben komprimieren kann.

Beschwerden des Patienten:
Halswirbelsäulenverspannung der linken Seite mit muskulären Hartspann und Bewegungseinschränkungen in der linken Schulter.

Erste Diagnose:
Herzerkrankung!

Möglichkeit einer Ursache (aus der täglichen Praxis):
Gallenabflußstörungen durch sympathische vegetative Fehlsteuerung

Dieses verursacht zu wenig Gallensaftabsonderung bei Fettaufnahme. Zu wenig Gallensäure erzeugt, im weiteren Verlauf der Speisen im Verdauungstrakt, Blähungen durch ranziges Fett. Gase die aus diesen Prozessen entstehen, werden im querverlaufenden Dickdarm angesammelt. Dieser wird durch den Druck (Gas will nach oben) das Zwerchfell nach oben zur Lunge hin verschieben. Das Herz, das im Brustkorb sitzt, hat keine Möglichkeit auszuweichen und wird duch eine Herzspitzenverlagerung mit einer erhöhten Frequenz oder einem erhöhten Blutdruck reagieren. Die Herzzonen der Wirbelsäule und des Bindegewebes verlaufen im Bereich C3–C4 und der linken Schulter zum Nacken. Aus diesen Segmenten wird die Muskulatur der Halswirbelsäule versorgt.

Die Herz-Reflexzonen

Die Herz-Reflexzonen

Die Gallenfehlsteuerung sieht der Arzt oder Behandler nicht im Ultraschall, und auch eine Blutuntersuchung wird keine Auskunft über die Gallenabflussmenge ergeben. Es handelt sich bei vegetativen Störungen um teilweise sehr einfache, aber in ihrer Gesamtheit um sehr komplexe Steuerungsvorgänge.

Nur wenn die gesamte Kette der ursprünglichen Beeinträchtigung erkannt wird (hier Galle), kommt es zu einer kompletten Reaktion im System. Diese meistens sekundenschnell wirkende Deblockierung der Ursächlichkeiten, hat einen hohen therapeutischen Nutzen. Die mittels der Methode DentalReflex in Verbindung mit BioReflex möglich gewordenen vegetativen Regulations- und Testungskenntnisse, können gerade in diesem Bereich der gesundheitlichen Befindlichkeitsstörungen schnell und ohne großen Aufwand die ursächlichen Störungen aufdecken und dabei regulativ und therapeutisch eingreifen.

Symptome einer vegetativen Dystonie:

  • Nervosität, Unruhe, Reizbarkeit, Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit
  • Schwindelgefühle, Drehschwindel, Benommenheit
  • klimakterische Beschwerden
  • Kurzatmigkeit, flache Atmung, Enge der Brust, Aufstoßen, Völlegefühl
  • Kopfschmerzen, Gesichtsschmerzen
  • Verkrampfungen der Muskulatur (Wadenkrämpfe, Zehenkrämpfe, Muskelzittern)
  • Herzbeschwerden (unregelmäßiger Schlag, Herzrasen, Herzschmerz, Beklemmungsgefühl im Brustkorb)
  • Krämpfe in den arteriellen Blutgefäßen (kalte Hände, kalte Füße)
  • venöse Abflußstörungen, Krampfadern
  • Krämpfe im Magen, Druck im Magen, im Darm und in der Blase, Verstopfung, Leber-Galle-Beschwerden (Blähungen)
  • Blasenreizungen, Prostatavergrößerungen
  • Verlust der sexuellen Lust
  • Müdigkeit, Schlappsein, Energielosigkeit
  • Psychische Erschöpfungszustände, Vergeßlichkeit

Häufig findet sich ein diffuses Verschmelzen von körperlichen Beschwerden und rein seelisch empfundenen Symptomen wie Angst, Unruhe, Unlust. Viele Patienten leiden zudem unter mehreren Störungen/Beschwerden, die sich addieren und neue Dystonien verursachen.

Da unsere Psyche den Körper beeinflußt – genau wie der Körper die Psyche beeinflussen kann – kommt es gerade bei Befindlichkeitsstörungen die aufgrund seelischer Belastungen wie z.B. dauerndem Stress, permanentem Ärger, unglücklichen Lebenssituationen, finanziellen Belastungen usw., zu ähnlichen Symptomen, die den Körper und seine Funktionen stören. Jeder kennt die Halswirbelsäulenbeschwerden, die durch seelische Belastungen hervorgrufen werden, genauso wie Herzklopfen bei einer neuen Liebe.

Begriffe wie …

  • funktionelle Beschwerden
  • Befindlichkeitsstörungen
  • Stress-Syndrom
  • psycho-physischer Erschöpfungszustand
  • psychosomatische Beschwerden
  • neuerdings auch: das Burnout-Syndrom

… sind in aller Munde und werden häufig ohne genaue Kenntniss der Ursache geäußert. Alle diese genannten Begriffe haben eines gemeinsam: Es sind seelische Störungen, die sich in körperlichen Beschwerden äußern, ohne dass sich ein organischer Befund finden lässt. Genauso wie organische Beschwerden sich in der Psyche wiederspiegeln können.