Grundlagen

Die meisten Menschen der heutigen Zeit besitzen 32 Zähne. Diese Zähne haben unterschiedliche Durchbruchszeiten in die Mundhöhle. Die Milchzähne werden durch die bleibenden Zähne ersetzt. Die Weisheitszähne (genannt die 8.) entwickeln sich ab dem 5. bis 6. Lebensjahr aus den angelegten Keimzellen im Kieferknochen und einem so genannten Zahnsäckchen. Die Zähne schieben sich im Laufe der Entwicklung sehr langsam durch die Schleimhaut in die Mundhöhle. Dieser Prozess ist ca. mit dem 20. bis 25. Lebensjahr abgeschlossen.

Der Unterkiefer

Der Unterkiefer

Daher, dass die Zähne erst im Mundraum zu finden sind, wenn die jugendlichen Flausen weitgehend in den Hintergrund getreten sind und die Weisheit des Erwachsenenalters manifestiert ist, haben diese Zähne ihren Namen.

Es gibt normalerweise vier Weisheitszähne, die am Ende der Zähne hinter den letzten Backenzähnen zu finden sind. Diese sollten im Normalfall genügend Platz in den hinteren Kieferknochenabschnitten haben, sodass sie ohne Probleme in den Mundraum schieben können.

 

OPG mit 32 Zähnen

Zum Bild: OPG eines Gebisses mit 32 Zähnen, davon vier Weisheitszähne. So sieht ein Kiefer aus, der genügend Platz für die Weisheitszähne aufweist. Der Weisheitszahn hat gerade noch Platz seinen Raum im Unterkieferknochen einzunehmen, ein weiterer neuner Weisheitszahn hätte keinen Platz.

Die Weisheitszähne sind ein Überbleibsel aus unserer Entwicklungsgeschichte. Vor vielen Jahrtausenden waren wir noch im Besitz eines deutlich größeren Kiefers bzw. eines längeren Unter- und Oberkieferknochens. Diese größeren und längeren Kieferknochen hatten Platz für mehrere Zähne, die sich im Laufe der Entwicklung und des späteren Lebens in den Mundraum schieben konnten. Das hatte den Sinn, die kaputten Zähne zu ersetzen. Die nachschiebenden Zähne waren von der Natur als eine Reserve gedacht. Entwicklungsgeschichtlich betrachtet, verkürzt sich die Länge unser Kieferknochen zunehmend so, dass die Weisheitszähne keinen ausreichenden Platz mehr finden.

Durch unsere Entwicklung zu aufrecht gehenden Individuen und durch die damit verbundene Degeneration des gesamten Bewegungsapparates haben sich unsere Knochen verändert. Diese Entwicklung hat gerade an den Kieferknochen einen erheblichen Rückgang bewirkt. Aus unserem ehemaligen Raubtiergebiss ist das Gebiss eines „bedingt friedfertigen“ Lebewesens geworden, welches sich nicht mehr mit dem Gebiss verteidigen muss und dieses auch nicht mehr zum Reißen seiner Beute verwendet.

 

OPG kein 8. angelegt

Zum Bild: OPG eines 15 jährigen Jungen. Rechts unten ist kein 8. angelegt, links ist nur die rudimentäre Anlage des unteren 8. zu sehen. Der obere rechte Weisheitszahn wird sich im weiteren Entwicklungsverlauf verlagern. Der linke obere 8. entwickelt sich normal.

 

OPG in Richtung Mitte verschoben

Zum Bild: Vier Weisheitszähne. Sehr schön zu sehen wie die unteren Weisheitszähne gegen die davor liegenden 7. gestellt sind und diese durch den Druck in Richtung Mitte verschieben.